Pillars of Ethernity II

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Zmokey
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Pillars of Ethernity II

Post by Zmokey »

nettes Review. :D
Finished pillars of eternity 1 as a priest of berath, pledging my soul to the god of cycles, life and death. Promising to release the thousands of captured souls back to the wheel of reincarnation at the end of the game.

Started pillars of eternity 2, only to find out I was murdered after the events of the first game by a god who was believed to have been slain during the saints war. My soul then comes face to face with the god I have devoted my life to, the god of life, death, and reincarnation.
After a brief discussion about how I kept my promise at the end of the first game, my favoured god revealed to me he wants me to come back to life and serve him once again, and slay the being that killed me.
I refused. It is only right that my soul is allowed to be reborn and return to the cycle, as I have worshipped this diety my whole life.
My god agreed. I was reborn as a wolf and the credits of Pillars of Eternity II: Deadfire started to roll.

Pretty short game but 10/10
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Cov
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Re: Pillars of Ethernity II

Post by Cov »

Ich bin vor einigen Monaten über rockpapershotgun gestolpert und mag die Seite mittlerweile sehr gerne. Ein paar Leute die flott schreiben können und ihre eigene Sicht auf viele Spiele haben. Nicht alles teile ich, aber doch immer wieder gut argumentiert. Daher habe ich mir auch den Kommentar zu Pillars 2 angesehen:
https://www.rockpapershotgun.com/2018/0 ... -progress/
Neben diversen Jubelarien anderer Reviewer gibt das einen guten Blick warum Pillars 2 doch so seine Macken hat.

Pillars 1
Daraufhin habe ich letzte Woche Pillars 2 nach ~1h weggelegt und mich daran erinnert, dass ich die 1 noch nie durchgespielt habe. In meiner Erinnerung haben mich die ausufernden Nebenquests damals von der Hauptstory abgelenkt und deswegen hatte ich keine Motivation das weiterzuspielen. Das soll angeblich in 2 "schlimmer" sein. Zudem kann man seine Entscheidungen aus 1 importieren und es gibt wohl einige Anknüpfpunkte an die 1, was Story und Personen angeht.

Also zurück zu Pillars 1, neu angefangen und dank ein paar Tagen Überstundenabbau war ich nachpaar Tagen und 30h im Spiel mit der Hauptstory auch durch. Das Ende kam unerwartet schnell, und da gibt es gefühlt nochmal 30h mehr zu tun, die ich in 1 noch gar nicht gemacht habe (die beiden dlc expansions, den langen Dungeon, zig Seitenquests). Aber die Hauptstory fand ich diesmal sogar ziemlich gut erzählt. Bis zum Endkampf musste ich nur 3-4 mal neu laden, weil ich in Gegnergruppen gelaufen bin, die deutlich zu stark waren. Das Mikromanagement der Kämpfe in Pillars 1 ist etwas nervig, aber wenn man sich dran gewöhnt hat, wer alles Quatsch macht, kann man da mit ein paar Routine Aufgaben am Kampfanfang gut entgegenwirken. Auf der normalen Schwierigkeit durfte die Party auch genug Unfug machen und mit ein paar Knockouts ging es ganz flüssig. Nur der Endbosskampf fand ich eine unangenehme Stufe härter als die Kämpfe vorher. Den musste ich dann auch 4-5 mal neu laden. Das hasse ich sehr. Aber gut, soll ein Endbosskampf sein, mit Partylevel 11 oder 12 war ich vermutlich zu früh dort.

Für die Story und die Ausgestaltung der Welt kriegt Pillars 1 von mir ein Bienchen. Mit dem Kampfsystem bin ich nicht so ganz warm geworden. Ist mir zu viel los gleichzeitig, die Chars verhalten sich gerne ziemlich blöd und das System mit Fähigkeiten die noch ‘per encounter’ sondern ‘per rest’ sind kann ich mich auch nicht anfreunden. Entweder man benutzt das volle Potential der Chars, dann sitzt man nach jedem Kampf am Lagerfeuer, oder es wird so bisschen durch die Kämpfe gestümpert, und alle 5-6 Kämpfe steht ein Lagerfeuer an, weil die Ausdauer niedrig ist, dafür sind aber noch alle Sprüche da … da funktioniert ein pen&paper-System als Computerspiel einfach nicht.

Pillars 2
So nun hab ich ein savegame, habe die Hauptstory noch vor Augen - auf gehts in Teil 2. Da haben sich jetzt auch schon ~12h angesammelt. Der Einstieg klappt ganz gut, auch wenn es etwas schräg ist, dass man einen neuen Körper kriegt, die alten Bekannten einen aber sofort wiedererkennen. Der Import bezieht sich nur auf Entscheidungen aus dem ersten Teil, nicht auf den Char. Auch die alten Bekannten fangen wieder mit Level 1 an. Diese Art von Computerspiel-Logik kann ich gut verkraften. Bisher macht die Welt auch Spass, Südsee-Flair mit Handelsgesellschaften, Piraten und Einheimischen. Diesmal ist (im englischen Client) auch alles gesprochene von soliden Voice-actors wiedergegeben. Zur Hauptstory kann ich noch nicht viel sagen. Viel mehr Informationen als aus der Eingangssequenz habe ich noch nicht bekommen. (leichte Spoiler) Ein Gott ist als Riesenstatue aufgestanden marschiert in der Welt herum und macht dabei vieles kaputt, und hat mir gesagt, dass ich mir keine Gedanken machen soll, denn alles wird gut. Aha. Und die anderen Götter finden das nicht so knorke. Aha.

Das ist eins der Probleme die ich mit ausufernden Nebenquests habe: eigentlich sollte die Story so spannend sein, dass Nebenquests allerhöchsten am Wegesrand liegen. Hier ist aber klar, dass gerade etwas spannendes ‘woanders’ passiert, ich aber erstmal konkurrierende Interessensgruppen (Händler, Schmuggler, Einheimische, Regierung) jongliere. Nach den erwähnten ersten 12h habe ich bislang eine einzige Schiffstour unternommen, also eine Spielmechanik noch überhaupt nicht wirklich benutzt. Man darf jetzt Schiffe ausrüsten, muss sich um Proviant kümmern, und dann dann die Südsee erkunden .. wenn man dazu kommt und man nicht eigentlich gerade die Welt vor einem ausgebrochenen Gott schützen müsste. Noch kein Seegefeht, noch nichts erkundet. Sondern in der ersten größeren Stadt herumgelaufen und zig Seitenquests gemacht. Die waren zum Grossteil gut gemacht, haben aber nix mit meiner eigentlichen Mission zu tun. Wenn ich jetzt noch Anfange erstmal die Kopfgelder und Erkundenmissionen abzuarbeiten, kann der trampelnden Gott es erstmal ruhig angehen lassen, bevor ich dann Zeit habe ihn vom Welt-vernichten abzuhalten.

An der Stelle hat mir Tyranny deutlich besser gefallen. Dort ist die Hauptstory der Konflikt von verschiedenen Parteien und Interessengruppen und selbst die Nebenquests sind im Kontext dieser Reibungen. Von den bisher gespielten Sachen fühlen sich in Pillars 2 nur wenige Sachen wirklich mit der Hauptquest verbunden an, und damit leider auch nicht passend zur Motivation meiner Hauptfigur. Die erwähnt zwar hin und wieder, dass sie eigentlich nur den Gott stoppen will, aber dann wird sie doch dazu gedrängt mit den Händlern oder den Schmugglern zusammenzuarbeiten, denn “Schiff betreiben kostet Geld und wir können dir helfen”. Dafür gibt es dann grosszügige 200 Münzen. Der nächste Kampf gegen eine Zufallsbegegnung mit ein paar Räubern liefert dafür dann Beute für 500 Münzen … eigentlich viel lukrativer.

Daher oben auch der Link zum dem Artikel:
“It all appears to be a look at colonialism, at the spread of various trading companies around the 17th century, along with the piracy and seafare that accompanied this. As such, you can start to align yourself with one company over another, become a menace to the lot of them, or just try to keep out of it entirely.” und später “Yet the Eothas story feels so, so far in the background for so much of the game.”. Jetzt bin ich noch am Anfang, aber bislang habe ich genau den Eindruck.

Das macht es alles nicht zum schlechten Spiel. Ich glaube ich muss einfach anders darauf schauen. Es ist viel eher eine offene Spielwiese, wo es halt irgendeinen Hintergrund geben muss für eine schicke Intro-Sequenz. Ich werde jetzt das politische Spiel spielen, und wenn dabei zufällig auch der Gott gestoppt wird, dann ists halt so.

Zu den guten Dingen: Interface ist aufgeräumt. Die Kämpfe sind besser geworden weil es drei wichtige Änderungen gab:
  • (fast) alle Fähigkeiten sind in jedem Kampf verfügbar. Wie oft und nach welchem System sie verfügbar sind, hängt von der Klasse ab. D.h. der Wizard kann nicht 5min lang Feuerbälle werfen, aber er kann in jedem Kampf ein paar. Welche Spells man wann einsetzt, ist immernoch eine Entscheidung. Aber man kann in jedem Kampf sein volles Arsenal einsetzen.
  • Es gibt keine Ausdauer mehr, die langsam über mehrere Kämpfe heruntergeht. Überlebt man einen Kampf oder dass ein Partymitglied umfällt, ist man danach wieder so gut wie vorher. Lagerfeuer braucht es nur noch um Wunden zu heilen (die gibt es, wenn der Char im Kampf ausgeknockt wird). Das macht das ausruhen deutlich seltener und besser integriert. Ich mag mich lieber mal sammeln um Wunden nach einem harten Kampf zu versorgen, als mich hinzusetzen um den Feuerball-Zähler wieder aufzufüllen.
  • Da die Fähigkeiten pro Kampf sind, macht das die KI besser. Ist keine kritische Ressource mehr, also kann sie ruhig die Fähigkeiten einsetzen. Zudem (beste Änderung) gibt es einen Editor um die zu benutzenden Fähigkeiten selber zu “programmieren”. Mit ein wenig probieren macht mein Barbaren-Shapseshiftdruide jetzt in den meisten Fällen die richtige Reihenfolge an Fähigkeiten.
Leider ist das Kampfsystem grundsätzlich das alte geblieben. Im Vergleich zu Divinty 2 ist das realtime-pausible-System mir zu konfus. Bei dem rundenbasierten System hatte ich deutlich besser das Gefühl in jedem Kampf taktische Entscheidungen zu treffen und hatte gefühlt mehr Kontrolle welcher Char was macht. In Pillars ist das doch eher grenzwertig. Chars laufen nicht dort hin wo sie sollen. Fähigkeiten gehen mal schneller und mal langsam (je nachdem bei was man die Chars gerade unterbricht). Aoe-Effkte fliegen gerne mal daneben, weil die Gegner sich schon wieder weiterbewegt haben. Ein guter Teil des Kampfes ist für mich gegen die Spielmechanik und nicht gegen NPCs. Bei Divinity 2 hatte ich immer andersherum das Gefühl mit der Spielmechanik gegen NPCs zu kämpfen.

In pen&paper Sichtweise ist es bei Pillars eher ein durcheinander Geschrei von 5 Leuten und ein etwas überforderter Spielleiter der versucht alle Aktionen gleichzeitig abzuwickeln. Dabei geht gerne mal was schief, dafür ist es flüssig und es passiert viel. In Divinity ist es eher die hart strukturierte Runde, bei der jeder nur reden darf, wenn er dran ist und jeder Angriff minutiös in den Regeln geprüft wird, ob da auch alle Bedingungen erfüllt sind, ob und ob es nicht noch zusatz-Modifikationen gibt.

Außerhalb der Kämpfe gibt es viel positives zu berichten. Grafisch ist es toll, die Sprachausgabe lobe ich gerne ein zweites Mal. Es gibt mehr Zwischenevents die als kurze Texthappen mit Entscheidungen präsentiert werden. Es gibt genug bekanntes aus Pillars 1, was das durchspielen von Teil 1 rechtfertigt. Es gibt ein paar alten Bekannte als Begleiter, ich habe mich aber für eine neue Party entschieden. Da gibt es interessante Gestalten.

Von der Technik musste ich zwei Sachen machen: Steam-overlay ausschalten (vorher hat er Mausklicks häufig nicht registriert) und den neusten nvidia Treiber installieren (vorher gab es teils erhebliche Framerate Einbrüche, geht mittlerweile aber ganz gut). Die häufigen Ladebildschirme sind leider immernoch lang und ziemlich nervig (ich hab es aber gerade auch nicht auf einer SSD).

Die Optionenliste ist lang, so dass wohl sehr verschiedene Spielstile unterstützt werden. Ich mag ja gerne ohne Vorkenntnisse reingehen und ohne zuviel Spielmechanik-Hinweise bei meinen Entscheidungen. ‘Normale’ Schwierigkeit passt daher für mich, Hinweise warum ich welche Dialogoptionen habe, kann ich ausschalten. Es gibt dafür deutliche Hinweise welche Quests noch über meinem Level sind, und das auch für Gegner. Die bisherigen 2 mal neu laden und einen anderen Weg nehmen, weil ich in Gegner gelaufen bin, die deutlich über mir waren, kann ich direkt bei Kampfanfang besser vertragen, als wenn sie mich erst einmal verprügelt haben. Wer lieber nach der “optimalen” Lösung sucht, Chars optimiert und Stats austüftelt, dürfte in höhere Schwierigkeitsgrade und mit mehr Zusatzinformationen besser aufgehoben sein und auch damit Spaß haben. Und wer Kämpfe als buntes Feuerwerk versteht, hat noch 2 einfachere Gegnereinstellungen.

Fazit
nach den ersten Stunden: ist ein tolles Spiel, wenn man beschäftigt werden will. Spielt man ein crpg um aus seiner eigenen Perspektive die Motivation seines Chars in Hinblick auf die Hauptstory zu erkunden, steht es sich selbst im Weg und Tyranny ist das bessere Spiel. Will man taktische Kämpfe ist Divinity:OS 2 die bessere Wahl.
Mal sehen wie sehr ich mich auf das “beschäftigt werden” einlasse und ob die Mainstory nochmal Fahrt aufnimmt. Oder ob ich am Piratenleben Spaß finde und mir trampelnde Göttern egal sind.
Last edited by Cov on Mon May 14, 2018 10:52 am, edited 1 time in total.
Zmokey
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Re: Pillars of Ethernity II

Post by Zmokey »

toller Review.-) ist es noch arg verbuggt wie Pillars I zu Beginn?
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Cov
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Re: Pillars of Ethernity II

Post by Cov »

Ich weiss nicht wie schlimm pillars 1 war. Was ich gelesen habe soll die deutsche Übersetzung wieder lausig sein. Und hat keine Sprachausgabe. Wer also gerne neue englische Wort lernt, ist mit der Orginalfassung gut beraten.

Ansonsten hatte ich 2 technische Probleme: Maus klick kamen nur teils an -> steam overlay ausmachen. Und das benötigte Grafiktreiber-Update. Ansonsten hatte ich glaube ich 2 crash-to-desktop in 15h. Und ein autosave kurz vorher. Also nicht weiter tragisch.

Ob irgendwelche Abilities nicht funktionieren wie sie sollen, weiss ich nicht. Das merke ich eh nicht :-)
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Shareel
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Re: Pillars of Ethernity II

Post by Shareel »

Ich hab bisher in Summe locker 30+ Stunden im PoE2 verbracht und finds toll. Meine Interessenlage ist da aber auch etwas anders wie bei Cov. Bei Bashy wird jeder Stein umgedreht und ich hab mal locker 4-6h mit Character erstellen und Startinsel spielen verbracht :D

Mittlerweile bin ich voll drin.. direkt rein im PotD Schwierigkeitsgrad und es macht Laune. Die Fights muss ich zumindest taktisch angehen. Die Story ist aktuell eher der Nebenschauplatz und die Nebenquests sind die Story. Ich bin aktuell immer noch in der großen Stadt, wobei sich meine Questliste schon sichtbar gelichtet hat. Demnächst gehts vermutlich weiter.
ist es noch arg verbuggt wie Pillars I zu Beginn?
Ein klares Ja, allerdings kann man damit umgehen :D
Die Deutsche Übersetzung ist wie PoE1 verbuggt, sogar diese verkorksten Itemnamen gibts wieder. Dafür gibts aber ne Lösung -> https://www.nexusmods.com/pillarsofeternity2/mods/5

Wer lieber englisch spielt, den juckt das ehh nicht. Ich hab bisher 50/50 Englisch/Deutsch gespielt. Seit ich den Patch (Mod) drauf habe spiele ich wieder in Deutsch und geniese die Englischen Voice Acts. Im Zweifelsfall kann ich aber auch mal im Quest fix mitlesen. Mein Englisch ist gut und ich hab auch locker 15+ Stunden damit gespielt, bin aber am Ende wieder zu Deutsch gewechselt.

Ansonsten sind ein paar kleine Bugs drin. ... und ein GROßER.... das Scaling System ist komplett verbuggt.

Wenn mans das Scaling einmal auschaltet kann mans nicht wieder einschalten... aber das ist nicht weiter schlimm. Auch wenn das Scaling System aktiv ist, macht es rein garnichts. Das Ding ist quasi der Messe Hase schlecht hin. Das ist auch mein einziger Kritikpunkt bisher. Meine Party steuert aktuell auf Lvl10 und herausfordernde Kämpfe sind ohne Up-Scaling quasi vorbei, da man zu schnell levelt und dann zu hoch ist .. trotz PotD Modifier.

Ich hoffe das wird schnellstens korrigiert ... für Run 2 und den Solo Run :D
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Re: Pillars of Ethernity II

Post by Shareel »

Die Story ist aktuell eher der Nebenschauplatz und die Nebenquests sind die Story.
Nach weiteren Stunden wollte ich dazu wollte mal noch was schreiben. Die eigentliche Haupstory entwickelt sich nur langsam, was aber kein echtes Problem ist. Parallel dazu gibt es die 4 Fraktionen mit eigenen Questlines und alles (inkl. Hauptstory) ist miteinander verbunden/verwoben. Dadurch ergibt sich eine durchaus stimmige Gesamtlösung, die echt Laune macht. Echt losgelöste Nebenquests ohne Bezug zu den anderen Linien gibt es sehr wenige und sinnlose Quests ala "Töte 10 Wölfe" oder "Sammle 20 Blumen" hatte ich noch gar nicht.

Zu fast allen Quests gibt es mehrere Lösungen UND mehrere Enden. Das Ganze dann miteinander zu verbinden hat Obsidian gut gelöst.

Bisher gefällt mir diese Sache sehr gut und ist IMHO auf gleichen/besserem Niveau wie die alten Bioware Titel. Ich bin mal gespannt ob das bis zum Ende so weiter geht. Manchmal flauen RPG gegen Ende ab wenn das Budget knapp wird und/oder eine Release-Deadline gehalten werden soll. Ich hoffe das bleibt mir hier erspart.
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Re: Pillars of Ethernity II

Post by Cov »

Ich habe gestern ein paar Runden mit dem Schiff gedreht, und wo Bashy Recht hat: es gibt keine Sammelquests oder so reine Beschäftigungen. Bislang habe ich aber auch kaum welche gefunden die was mit dem auferstandenen Gott wirklich zu tun haben. Ab und an wird er zwar erwähnt, aber ich merke noch nix von der Bedrohung. Vielleicht sehe ich die Zusammenhänge auch nicht.

Solange ein Ende für mich Sinn ergibt, reicht mir das, mehr sehe ich ja nicht. Stimmt aber, dass es sich recht offen anfühlt und immer wieder Entscheidungen zu treffen sind, die sich wichtig anfühlen.
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Shareel
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Re: Pillars of Ethernity II

Post by Shareel »

Cov wrote: Tue May 15, 2018 9:01 amBislang habe ich aber auch kaum welche gefunden die was mit dem auferstandenen Gott wirklich zu tun haben.
Das meinte ich mit "Die eigentliche Haupstory entwickelt sich nur langsam...". Ich hab nun locker 30+ Stunden in der Story gespielt und bin quasi auf dem Stand der Hauptstadt wo man die Fraktionen trifft. Wenn man den gesamten Content dort überspringt und nur der Hauptstory folgt, dann erfährt man zwar mehr vom "auferstandenen Gott", verpasst aber die ganzen Zusammenhänge, und die sind IMHO die eigentliche Story. Ich denke mal das Ende wird auch so werden, dass die Fraktionen eine wichtige Rolle spielen werden.

Ich persönlich finde es nicht schlimm, wenn sich das in der Mitte etwas langsamer entwickelt solange sich außen rum genug bewegt und irgendwie auf einen gemeinsamen Punkt läuft.
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Re: Pillars of Ethernity II

Post by Talian »

Ich habe Pillars 1 auch mit allen Addons etc beendet, aber wirklich zu beeindruckt hat es mich nicht. Ich würde auch technische Unzulänglichkeiten und konfuse Kämpfe bemängeln, bin mir aber nicht sicher, ob das für mich wirklich das Problem war. Shadowrun: Dragonfall hatte vergleichbare Schwächen und ist mir sehr viel besser in Erinnerung geblieben. In Pillars 1 kamen die Story, Charaktere und Welt nicht so gut rüber, wie ich es in einem Obisidian Titel erwartet hätte. Mir fehlt allerdings die Expertise, um das genauer beschreiben zu können.

Wie sind denn die Dialoge? In Pillars hatte ich immer den Eindruck, das alles etwas von Exposition und exotischen Eigennamen überladen war. Ist das noch ein Problem?
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Re: Pillars of Ethernity II

Post by Shareel »

Talian wrote: Wed May 16, 2018 12:49 pm Wie sind denn die Dialoge? In Pillars hatte ich immer den Eindruck, das alles etwas von Exposition und exotischen Eigennamen überladen war. Ist das noch ein Problem?
Ich würde da "Ja" sagen. Wobei diese Dinge in PoE2 oft direkt nen Mouseover haben. Ich finde das aber stimmig.
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Re: Pillars of Ethernity II

Post by Cov »

Exotische Eigennamen gibt es viele, dazu noch eingestreute nicht englische Ausdrücke, die aber dauernd verwendet werden. Wird quasi als Spanisch Ersatz benutzt. Dass die zahlreichen Götter jetzt noch verschiedene Namen haben, macht es nicht leichter. Aber die Sprachausgabe hat mir darüber hinweg geholfen, mein Gehirn muss nicht mehr darüber nachdenken wir die Ansammlung von Buchstaben denn jetzt ausgesprochen wird.
Immerhin sagen die Piraten nicht die ganze Zeit 'Arrrr'. Es ist kein Talk-like-a-Pirate-Day.

Ich habe es jetzt durchgespielt, soll heissen ich habe die Endsequenz gesehen. Das Spiel selber ist toll und beeindruckend. Es gibt tonnenweise Zeugs zu tun, die Questreihen fühlen sich über weite Strecken sehr offen an. Ich kann mir einen zweiten Durchgang vorstellen. Ich habe zwar alle Inseln entdeckt und mehrere Fraktionsquestreihen verfolgt, es fühlt sich aber so an, dass andere Entscheidungen zu anderen Quests führen. D.h. es gibt superviel zu tun, und alles ist durchaus gut gemacht. Selbst viele herumstehende Händler-NPCs haben noch 1-2 interessante Dinge zu sagen. Kein Dungeon wiederholt sich. Selbst in den Ecken der großen Weltkarte gibt es noch interessante und neue Entdeckungen. Das Budget hat bis zum Ende gereicht.

Ich hatte leider auch 3 Quests die ich als Bugs bezeichnen würde und nie beenden konnte. Obwohl die Ziele abgeschlossen waren, aber der Questgeber hatte mir nie die Möglichkeit gegeben ihm das Resultat mitzuteilen. Und das zu Zeitpunkten wo es auch storytechnisch gut reingepasst hätte.

Insgesamt hat mich die Hauptstory nicht so richtig begeistert. Auch die Fraktionen hatten mir am Ende zu wenig Einfluss auf die Lösung des Problems aus der Startsequenz. Fühlte sich leider so an, dass die letzten 20min Dialoge die wichtigsten Eckpunkte der Endsequenz festlegen. Leichte Spoiler:
Spoiler!
Ich habe mich fast komplett nur auf die Huana und Royal Deadfire Company Questreihen konzentriert. Meine Hoffnung war anfangs, dass ich beide wieder zusammenbringen kann. Vailian und Principi habe ich zum Grossteil ignoriert. Ich habe mich dann recht konsequent für die Huana entschieden, sogar für die gelogen und ein wichtiges Partymitglied verloren. Mitkommen wollten sie zum Ende aber trotzdem nicht. Die Principi waren nach 2-3 kleinen Aufgaben sofort bereit sich ins letzte Gefecht mit mir zu werfen. Obwohl ich bis 1h vor der Endsequenz nichtmal in ihrer Hauptfestung war.
Auf 'classic' und ohne Skalierung ist es ziemlich simpel. Die meisten Kämpfe habe ich ohne Pause bestritten. Das ganze Crafting System habe ich komplett ignoriert, Heiltränke, Fallen oder Scrolls nie benutzt. Bashy hat oben gemeint, dass das Scaling nicht richtig funtkioniert. Dann hoffe ich mal auf einen Patch und beim nächsten Mal mit höherer Schwierigkeit.

Beeindruckt mich schierer Größe und Vielfalt. Wer ein Erkundungs-RPG sucht vor einer Südsee/Piraten/Kolonialisierungs-Kulisse wird davon viel finden. Die eigentliche Motivation aus der Startsequenz und die Verknüpfung mit Teil 1 hat mich nicht überzeugt. Der Spiel erzählt tolle kleine und größere Geschichten, nur die umfassende Rahmenhandlung hat mich nicht überzeugt.
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Re: Pillars of Ethernity II

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Auf 'classic' und ohne Skalierung ist es ziemlich simpel. Die meisten Kämpfe habe ich ohne Pause bestritten. Das ganze Crafting System habe ich komplett ignoriert, Heiltränke, Fallen oder Scrolls nie benutzt. Bashy hat oben gemeint, dass das Scaling nicht richtig funtkioniert. Dann hoffe ich mal auf einen Patch und beim nächsten Mal mit höherer Schwierigkeit.
Ich habe dazu in den letzten 2 Tagen etliches gelesen, da das auch meine Hoffnung für den 2. Run ist. Selbst auf PotD Level ist ab Char-Level 10+ alles trivial.

Zum Scaling...
  • Aktuell funktioniert es garnicht
  • Im Patch (soll noch diese Woche kommen) soll es dann funktionieren wie Obsidian sich das vorstellt
  • Das was sich Obsidian da vorstellt ist aktuell aber auch nur "Murks"
  • Ich denke, dass wird ein Thema für die Modding-Szene, aber bis da was "Rundes" fertig wird dauert es vermutlich noch etwas
Es gibt im offiziellen Obsidian Forum nen Thread, der das ganz gut beschreibt, wie es aktuell funktionieren "sollte"...

:: https://forums.obsidian.net/topic/98843 ... ead/page-6

TLTR: Skaliert wird von -1 bis +2 und zusätzlich hat jeder Gegner ne eigene Definition zum Level und ein Limit für wie weit er Minus oder Plus skalieren darf. Das Limit steht aktuell bei -2 bis +4. Um ein "echtes" Scaling zu erreichen, müsste man folgendes Implementieren...
  • Detailierte Scalingtabelle im PoE Syntax. Das dauert bei 20 Character-Leveln ca 10 Minuten
  • Bei jedem NPC/Creature müsste das Limit angepasst werden... und das ist echt viel. Wenn man hier mit der großen Kelle ala "Suchen & Ersetzen" ran geht ists fix erledigt, aber die Konsequenzen sind auch schwer absehbar. Das ist der Teil, der IMHO Zeit braucht und wachsen muss bis er rund ist.
Der riesen Pluspunkt ist, dass PoE2 analog zu Baldurs Gate Classic ein Override Verzeichnis hat und man Mods recht einfach per JSON Files (Text-Dateien) erzeugen kann. Das Ganze wird damit zu ner Fleißaufgabe, aber die Community ist hier stark und IMHO hat das Spiel damit echtes Potential bis hin zu eigenen Campagnen usw. Das Kampsystem (Resourcen, Skills usw) finde ich sehr gut und macht mir auch Spass. Das ist für mich der größte Pluspunkt zu PoE1.

Ich werd vermutlich noch bis zum Wochenende an meinem ersten Durchlauf basteln. Von den Storyline-Chievies her (hab mal bei Cov geschaut) hab ich ca 50% der Story durch bei 80h gespielt. Cov hatte 100% bei reichlich 40h :D
Nächste Woche bin ich in Berlin und danach schau ich mal wie weit Obsidian bzw die Modding Szene ist, um einen anspruchsvollen 2. Durchlauf zu machen. Ein Tripple Crown Chievie (ala PoE1) gibts aktuell nicht im Spiel aber mir schwebt sowas in der Art vor.
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Re: Pillars of Ethernity II

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Ich bin nun auch durch. Ich fand es am Ende sehr gut. Beim Finale hätte ich mir gewünscht, dass es eine Option gäbe um die Fraktionen zur Zusammenarbeit zu bringen. Ich hatte mit dem Main-Char Max Diplomatie und das hat im ganzen Spiel immer gut geklappt um sich aus allem raus zu quatschen und Kompromisse zu formen. Daher wärs Cool gewesen, wenn das am Ende auch geht, gerade wenn es vorher durchaus als Weg implementiert wurde.

Vom Schwierigkeitsgrad her war das Gesamtwerk ab Lvl10 eher mäßig. Zu 90% war die Party komplett unsterblich im AI Modus. Bei einigen Bossfights musste man mal etwas taktiieren und wirklich hart waren nur 3 Stellen wo es gegen Fampirs ging. Da kam echt mal signifikant Schaden rein und ich musste alle Register ziehen. Aber spätestens bei 5 Chars mit 15 Clicky Summmons zerbröselt jede Opposition.

Ich werd den 2. Durchgang Solo spielen mit dem Community Patch fürs Scaling ...

:: https://www.nexusmods.com/pillarsofeternity2/mods/24

Was ich zum Mod gelesen habe, soll das Ergebnis spürbar härter werden. Die NPC skalieren bis +10 und sind quasi permanent +2 Level zur Party. Der Mod geht mit allen Schwierigkeiten. Wenn man dazu noch PotD aktiviert gibts nochmal +15 Acc/Def, was nochmal +5 Leveln bei Angriff/Verteidigung entspricht. Dazu noch die Beschränkung auf 1 Char, verhindert Buff-Stacking und man hat max 3-4 Summons (kann also kurzfristig auf Party-Stärke hochrüsten). Mal schauen ob das geht, könnte auch sein das ich gegen ne Steinwand renne :D
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Re: Pillars of Ethernity II

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Erstaunlicherweise sind nicht alle Chars von Matt Mercer gesprochen:
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Re: Pillars of Ethernity II

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Sie haben "mal eben" einen turn-based-Combatmode eingeführt. Ich glaub ich muss nochmal ein Spiel anfangen.
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