Brettspiele

Moderator: Zmokey

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Cov
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Re: Brettspiele

Post by Cov »

Zwei Wochen im Urlaub gewesen und auch wieder paar Spiele dabei gehabt:

- Project L - https://boardgamegeek.com/boardgame/260180/project-l - ziemlich seltsamer Titel, das Spiel selber ist aber spitze. Wir haben es dann immer Tetris-Puzzle genannt. Als ich es das erste Mal gesehen habe, war ich eher abgeschreckt, sieht bisschen wie ein schick designtes Gimmick aus. Auch die erste Regelerklärung sah nach so einem Handgemacht-Touristen-Fallen-Laden aus. Aber das täuscht. Ist ein 20-30min Enginebuilder (um mal Brettspiellingo zu nutzen) mit einem 2D Puzzle-Element dazu. Ist schnell erklärt, sieht schick aus, begreifen auch schon 9 jährige ... und die Optimierungsfreunde bekommen nach der erste Runde leuchtende Augen. Geht darum kleine Puzzles mit Tetris-ähnlichen Bausteinen zu füllen, dafür gibt es Siegpunkte, einen neuen Stein und alle benutzten Steine zurück. Damit man schwierigere Puzzles lösen kann. Man wird also ständig stärker, und dann ist es überraschend schnell vorbei. Wurde viel gespielt im Urlaub, hat meine Mutter bisschen vorher auch schon sehr gut gefallen. Also was für die ganze Familie ;-)

- Carcassonne - das hat der eine 9 jähirge ins Herz geschlossen, unter 5 Partien pro Tag ist er glaube ich nicht ins Bett gegangen. Ist weiterhin ein sehr rundes Spiel, schnell gespielt, bisschen was zu überlegen...

Ozeane ist auch gut angekommen. Mag ich auch noch ~10 Spielen noch gern. Dune:Imperium ist etwas lang mit Erklärung vorne weg. Nicht ideal für einen Wanderurlaub mit Kindern, wenn dann um abends um 9 alle halbwegs platt. Und Terraforming Mars Ares Expedition funktioniert draussen bei leichtem Wind gut, man kann die Karten alle untereinander klemmen.


Der Tovi sucht übrigens immer wieder Mitspieler zum Kartenspielen. Flesh and Blood - fand ich paar nette Ideen nach den ersten 2 Partien. Außerdem habe ich beschlossen mal Netrunner zu lernen. Bin gespannt ob ich das durchhalte.
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Tavaera
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Re: Brettspiele

Post by Tavaera »

Ich fahre im September mit meinen Eltern eine Woche in ein Ferienhaus und dafür suche ich noch für abends ein paar Brettspiele, die

a) nicht zu kompliziert von den Regeln her sind - diese sollten sich in maximal 5-10 Minuten erklären lassen (die Geduld meiner Eltern ist sehr beschränkt was das "Lernen" von Spielregeln anbelangt ;-) )
und
b) nicht allzuviel "Stuff" dabei haben, also maximal ein Brett und ein paar Karten/Steine/Spielfiguren.

Wenn hier jemand Empfehlungen hat immer gerne. Bisher habe ich mit meinen Eltern eher simple Kartenspiele wie Uno oder Quiz-Spiele wie Trivial Pursuit gespielt wenn ich mal auf Besuch war. Das hängt mir aber mittlerweile schon ein wenig zum Hals raus und für jeden Tag eine ganze Woche lang ist das auch nicht das Wahre. :)
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Cov
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Re: Brettspiele

Post by Cov »

Ihr seid zu dritt, oder doch eher 4 oder 5?

Das oben erwähnte Project L mag vielleicht etwas zu viel sein, wenn man wenig abstrakte Spiele gewöhnt ist. Das andere Spiel was bei meinen Eltern die letzten Jahre gut angekommen ist: "Der Kartograph" - https://boardgamegeek.com/boardgame/263 ... tographers - mag ich von den ganzen "roll & write" Spielen am meisten, jeder malt seine eigene kleine Karte voll, es gibt immer wieder andere Wertungsmechanismen. Ist nur so ein bisschen interaktiv. Schnell erklärt. Wenn man gerne Sachen in Papierkästchen malt, ist das ein netter Zeitvertreib. Ist von der Anzahl der Spieler unabhängig, geht theoretisch auch alleine, oder mit 20.

Falls alle Beteiligten mit "Stich-Kartenspielen" (als Skat, Doppelkopf, Schafkopf, ...) vertraut sind, mal auf "Die Crew" bzw. auf die verbesserte Version "Die Crew Tiefsee" schauen, https://boardgamegeek.com/boardgame/324 ... n-deep-sea
Kooperatives Kartenspiel, ganze Menge Missionen die langsam schwieriger werden. Das war im Freundeskreis vor 2 Jahren ein Hit als wir 2 Wochen auf einer Hütte waren. Und da waren keine Vielbrettspieler dabei. Ist schnell erklärt, wenn alle mit klassischen Stichspielen vertraut sind (also was Trümpfe sind, was Farbe bedienen bedeutet, ... ). Geht mit 3-5 immer gleich gut, nur der Schwierigkeitsgrad ist mit mehr Personen höher, finde ich.

Falls die Quizrichtung interessant ist, vielleicht mal die Anno Domini Reihe anschauen? https://www.amazon.de/ABACUSSPIELE-0918 ... 07GSNFPX4/ gibt es in zig Ausführungen. Prinzip ist immer das gleiche: man zieht eine Karte, muss sie an die richtige zeitliche Reihenfolge zu den schon liegenden Karten bringen und dann ist der nächste dran. Der kann entweder anzweifeln, oder muss eine weitere Karte einreihen.
Elarathien
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Re: Brettspiele

Post by Elarathien »

Wenn wir mal in der Familie zusammen sitzen spielen wir liebend gern Phase 10 oder Räuber Romme - alternativ hier vielleicht auch Rummikub, da ich gar nicht weiß, ob "unser" Räuber Romme überhaupt allgemeingültige Spielregeln hat :clown:

Klassisches Brettspiel auch "Spiel des Wissens" Spiel des Wissens
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Tavaera
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Re: Brettspiele

Post by Tavaera »

Wir sind nur zu dritt. Ich werde mir die Vorschläge einmal anschauen, vielen lieben Dank.

Meine Eltern sind im Prinzip schon "ausprobierfreudig" was Neues anbelangt, es darf nur nicht zu kompliziert sein. Letztes Jahr habe ich hier ein kleines Pen&Paper-Abenteuer zum Beispiel vorbereitet (total simple Regeln, vorgefertigte Charaktere, geradliniger Klischee-Plot), das wir die ganze Woche gespielt haben und ihnen sehr viel Spaß gemacht hat. Heuer soll es aber mal was aus dem Brettspielsektor werden. :)
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Re: Brettspiele

Post by Zmokey »

https://www.spiegel.de/reise/fernweh/br ... 37d3b6d1f9

Hier gibts immer recht nette Vorschläge, die meiner Schwester so manchen ruhigen Abend beschert haben, wenn die Knirpse damit beschäftigt sind.
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Ahrchon
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Re: Brettspiele

Post by Ahrchon »

Habe kürzlich "Star Wars: Outer Rim" kennengelernt. Bilder siehe: https://boardgamegeek.com/boardgame/271 ... -outer-rim

Ein Mal zugeschaut und nur ein Mal gespielt. Es hat mir gefallen, also schreib ich etwas dazu.

Spielzeit auf der Verpackung ist realistisch, 120-180 Min, 1-4 Spieler.

Das ganze spielt im Star Wars - Universum, was nicht stört, sondern sich ganz gut einfügt. Man begegnet ein paar bekannten Personen oder Planeten.

Das Spiel besteht daraus, im Universum zwischen den Planeten hinundherzukreuzen und dabei Prestige anzusammeln. Dies kann man je nach Vorliebe (ob friedlich oder kriegerisch) und Situation auf verschiedene Wege erreichen. Durch Frachtaufträge, Missionen, Kopfgeldjagd, letzteres lief bei mir nicht so gut, also spezialisierte ich mich eher aufs Grobe - eine Art Piraterie auf Patrouillenschiffe. :D

Die Spieler wählen anfangs einen Charakter mit einer Spezialisierung. Jeder hat ein Raumschiff und kann sich beizeiten ein besseres kaufen. Dies kann modifiziert werden, um z.B. die Schutzhülle oder Geschwindkeit zu verstärken. Es gibt Kompetenzen, mit denen Würfelchancen verbessert werden. Auf Planeten lassen sich Crewmitglieder anhäuern, die ermöglichen zusätzliche Kompetenzen oder Spezialfähigkeiten. Ausrüstung kann verbessert werden. Es gibt vier Fraktionen, bei denen sich je nach Verhalten Ansehen erhöht oder senkt, was verschiedene Auswirkungen hat.

Gewürfelt wirft oft, immer auf eine der Kompetenzen, aber niemand kann in allem gut sein. Das Würfeln funktioniert immer nach dem gleichen Prinzip, gut für den Spielfluss.
Interaktionen zwischen den Spielern bestehen aus der Möglichkeit Credits, Ausrüstung, Missionen, Crewmitgliedern zu handeln oder aus Kampf (Boden/Weltraum), z.B. bei Kopfgeldern. Außerdem nimmt man sich gegenseitig Karten weg, die auf dem Markt zur Verfügung stehen.
Man kann natürlich beim Würfeln Pech oder Glück haben, genauso wie beim Kartenziehen. Es hat sich unterm Strich nicht unfair angefühlt.

Bei Begegnungen können sehr unterschiedliche Dinge passieren, mal ein potentielles Crewmitglied, ein andern Mal gibt es großen Ärger, das gibt dem ganzen noch ein bisschen Abenteuerfeeling.

Was mir insgesamt gefällt: die Mechaniken greifen ganz gut ineinander. Das Spiel bietet viele Aspekte und schafft es trotzdem nicht so kompliziert zu sein, dadurch spielt es sich recht flüssig. Ein Spiel braucht es, um die Regeln zu verinnerlichen. Es gibt immer wichtige Entscheidungen zu treffen, aber die Zahl der Möglichkeiten hält sich in Grenzen. Und im Detail weit voraus denken kann man nicht, u.a. weil die zur Verfügung stehenden Karten sich in den Zügen der Mitspieler verändern oder weil sich die Raumpatrouillen der vier Fraktionen bewegen. Dadurch fühlte ich mich nach dem Spiel auch nicht so erschöpft, wie nach größeren Strategiebrocken. :)

Es macht erstmal Lust auf ein weiteres Spiel. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht so lange bei der Stange hält wie z.B. Terraforming Mars, weil die Kartenauswahl ist hier auf die Dauer überschaubarer. Es gibt bereits eine auf BGG gut bewertete Erweiterung, die versucht offenbar in diese Bresche zu springen.
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Cov
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Re: Brettspiele

Post by Cov »

Das klingt spannend. Mal schauen ob das in der Bibliothek meines Spielpartners steht. Wieviel Spieler braucht es denn? 3 oder 4?

Star Wars Rebellion steht auch noch auf meiner mal-spielen Liste. Hat auch gute Bewertungen. Und wenn ich schon bei den Lizenzprodukten bin, Star Trek Ascendancy .. uhm.

Ich hatte im Sommer die Chance wieder Battlestar Galactica zu spielen, meine Box hat sogar 2 Spiele gesehen. bei dem ertsen waren wir zuviele Interesseten. Hach, ich mag das immernoch sehr. Trotz allem Unfug der passieren kann, schafft es immer wieder eine gute Story zu erzählen. Ist aber so ein Spiel, wo ich noch nie viele Expasions dazu genommen habe. Dazu spiel ich es zu selten.

Im gleichen Themenfeld der "Social Deduction" spiele, konnte ich zwei andere Sachen anspielen, beides taugt:

Feed the Kraken https://boardgamegeek.com/boardgame/271601/feed-kraken
5-11 Spiele segeln auf em gleichen Schiff. Es gibt 3 Faktionen, die verschiedene Ziele haben. Es gibt einen clevere Mechanismus um festzulegen, wo es hingeht, der allen Fraktionen genug Chance gibt sich zu verstecken, sich herauszureden oder es genau in die richtige Richtung zu lenken. Ich hab es mit 11 gespielt, das waren mir ein paar zu viele. Interessanterweise sagt BGG 8-11 wäre am besten. Hmm, ich glaube mit 6-8 ist etwas mehr Spannung und Interaktion. Zu 11. ist es schwer alle gleichmäßig im Spielfluss zu beteiligen. Aber es fühlt deutlich "leichter" an, da es eine dritte Fraktion gibt, da das Schiff irgendwo hinfährt. Ist nicht ganz so hart in der Diskussion wie bei Resistance:Avalon, weil noch eine Menge Zufall mit im Spiel ist. Gutes Partygame.

Blood on the Clocktower https://boardgamegeek.com/boardgame/240 ... clocktower
Vor Jahren hab ich da mal einen kickstarter unterstützt, jetzt kam die Box sogar an. Und fast zeitgleich hatte ich die Chance das online in 2 Runden zu spielen. Ist quasi eine Weiterentwicklung von "Werwölfe". Jeder kriegt eine Sonderrolle, es gibt einen Spielleiter. Der Spielleiter soll aktiv eingreifen und hat in der Nacht öfters Entscheidungen zu treffen, die das Spiel beeinflussen um ein möglichst spannendes Spiel hinzubekommen. Online per zoom und extra Webseite hat das toll funktioniert. Und auch tote Mitspieler dürfen sich weiter beteiligen. In größerer Runde will das mal live ausprobieren. Und ansonsten ist es eine von den Boxen, die ich gerne ins Regel stelle, beim Vorbeigehen mich dran freue, dass sie dort steht und die Vorfreude es irgendwann mal zu spielen, rechtfertigt den Kauf. Also das rede ich mir zumindest ein.
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Ahrchon
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Re: Brettspiele

Post by Ahrchon »

Cov wrote: Sat Sep 10, 2022 8:16 pm Das klingt spannend. Mal schauen ob das in der Bibliothek meines Spielpartners steht. Wieviel Spieler braucht es denn? 3 oder 4?
Star Wars: Outer Rim ist für 1-4 Spieler, wobei 3-4 Spieler aus meiner Sicht am besten ist. Weil dann gibt es eher etwas Interaktion und überhaupt geselliger am Tisch. Weniger als 3 habe ich nicht probiert. BGG empfiehlt 3 Spieler. Bei 4 ist nur die Downtime etwas größer, aber verkraftbar.
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Cov
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Re: Brettspiele

Post by Cov »

Ein kleines Update, was mir so die letzten Monate in Erinnerung geblieben ist rund um Brettspiele:

Project L - habe ich weiter oben schonmal meine Begeisterung ausgedrückt. Nochmal verschenkt an Freunde und wird auch da immer wieder gespielt. Die Kinders finden es doof, weil es kein Thema hat, die Eltern mögen es, weil es in 30min fertig ist und trotzdem ein paar Gehirnzellen aktiviert.

Heat: Pedal to the Meal (https://boardgamegeek.com/boardgame/366 ... edal-metal) - hat etwas Hype abbekommen und das durchaus zu Recht, vom gleichen Designer wie auch das fantastische 'Flamme Rouge' nur geht es um Motorsport statt um Radrennen. Die Spielmechanik ist auf den ersten Blick ähnlich, aber auf den zweiten ganz anders. Man fährt ein Autorennen, hat ein Deck an Karten und muss das halbwegs clever einsetzen um vor den anderen anzukommen. Dabei sorgen Bonuskarten für genug Abwechslung und tolle Spielzüge. Ich hab 2 Partien gespielt bisher, beide waren ein wenig taktisch, ein wenig strategisch, das Motorsportthema ist solide umgesetzt. Fühlt sich aber für mich in der Spielmechanik nicht so clever durchdacht wie Flamme Rouge an. Mag an den Bonuskarten liegen, die für Highlights sorgen, es aber auch etwas zufälliger machen. Flamme Rouge ist für mich da taktischer, denn jeder hat das gleiche Anfangsdeck. Und für ein albernes Autorennspiel habe ich Formula De im Regal stehen, das versteckt sich nicht hinter irgendwelchen Kartendecks sondern trägt seine Würfeligkeit ganz offen. Aber vielleicht mag ich Flamme Rouge auch, weil ich die Idee der großen Radrundfahrten ziemlich spannend finde auch trotz des Fokus auf die medizinischen "Errungenschaften". Anyway, wer ein Autorennspiel sucht, das mehr als nur Würfeln ist und bei dem immer mal jemand anders am Tisch die Aufmerksamkeit mit einem cleveren Manöver hat, wird bei Heat gut bedient.

Skymines (https://boardgamegeek.com/boardgame/359438/skymines) - wohl die reimplementierung von "Mombasa" was etwas zu viel Kolonialisierungsthema hat. Hmm, einmal gespielt, clever designt, aber ehrlicherweise auch genauso austauschbar. Macht für mich nichts "besonderes" aber auch nichts falsch. Spielt sich gut in 2h, ist was zu erklären, aber nicht zuviel. Ich bin bisschen von der 3.8 Komplexitätswertung bei bgg verwundert. Ich hab es als nicht so komplex in Erinnerung. Aber nach 2 Monaten ist nicht mehr viel Erinnerung da .. sticht für mich nicht aus der Masse der Siegpunkt-optimierungs-Eurogames heraus.

Planet Unknown (https://boardgamegeek.com/boardgame/258 ... et-unknown) - jeder hat seinen eigenen Planeten und legt da Teile drauf ab die mit verschiedenen Mechanismen gewertet werden. Hat 1-2 nette Ideen wie man an die Plättchen kommt und nimmt die Idee der Roll&Write spiele und setzt es als "richtiges" Brettspiel schön um. Ist aber eher ein "aneinander vorbeispielen" als ein miteinander. Und am Ende gewinnt irgendjemand. Wer also was für konfliktscheue Spieler sucht die gerne bisschen an ihrem eigenen Puzzle Teile anlegen.

Cascadia (https://boardgamegeek.com/boardgame/295947/cascadia) - Spiel des Jahres 2022 und dafür tatsächlich mal wieder eins mit 2-3 Regeln und sogar etwas zum überlegen. (zumindest wenn man gleich mit dem vollen Regeln und Wertungskarten anfängt). Es geht zwar wieder mal um Landschaften und Tiere, aber das ist ganz clever kombiniert. Ist wieder sein eigenes Puzzlespiel, aber es hat etwas Interaktivität mit seinen Mitspielern, weil man schon schauen kann, ob man jemand anderem etwas aus der Auswahl klauen könnte. Die einfache Kombination aus "Hexagon nehmen und noch ein Tier irgendwo hinsetzen" hat viel von Carcassone (Teil anlegen und Meeple setzen) wird hier nochmal mit einer Planung für die verschiedenen Wertungen unterstützt. Einziger echter Kritikpunkt für mich ist die Endauswertung. Ist so ein Spiel, wo man erstmal 5min Zählen muss nach dem Spielende um zu wissen wer denn nun gewonnen hat. Auch wieder was für konfliktscheue Spieler, fanden die Kinder mit denen ich es gespielt habe besser als das Project L, vermutlich weil Bären und Lachsen bauen "mehr Spass" macht als verschiedene abstrakte Formen.

Tapestry (https://boardgamegeek.com/boardgame/286096/tapestry) - ein Zivilisationsaufbauespiel in 2h mit kurzem Regelwerk, oder so ähnlich. Das sticht aus den anderen Spielen in dieser Liste bisschen heraus, weil es zu einen wohl die schlechteste BGG Wertung hat, und weil es (neben Project L) das Spiel ist, was ich mir für mich selber direkt gekauft habe nach einer Partie. Es hält in etwas was es verspricht, man führt eine Zivilisation durch die Zeitalter, vom Feuer bis zum Weltraum, das sagen zumindest die Karten und Aktionen auf dem Plan. Das Thema ist sicher etwas übergestülpt, funktioniert für mich aber und sorgt für viele gute Kommentare am Tisch, wenn man denn Videospiele vor der Schrift entwickelt, oder ein sozialistischer Ölmagnat ist. Das Regelwerk ist tatsächlich kurz, aber nicht kurz erklärt. Und man wird die ganze Zeit mit dem Erklärungsbogen da sitzen um die verschiedenen Aktionen auf dem Spielplan nachzuschauen. Aber es spielt sich sehr flüssig runter, eigentlich hat man jede Runde nur 4 Aktionen zur Auswahl, oder man startet selber eine Produktionsphase. Interaktion zwischen Spielern gibt es etwas, man kann sich auch angreifen, aber das ist nicht zu brutal. Es hat auch erhebliche Probleme, so ist es zwar ein Punkteoptimierer und man muss dauern Fragen beantworten, ob man jetzt Siegpunkte oder mehr Ressourcen haben will, aber gleichzeitig zerfällt jegliches Balancing bei den letzten 1-2 Auswertungen. Grübelt man anfangs noch ob jetzt 4 Punkte oder eine Ressource mehr besser sind, gewinnt man Ende jemand mit 290 gegen 150 Punkte. Es ist einiges an Glück dabei, was man so zieht, wo es so Punkte-Lieferanten gibt und so weiter. Wer also Spiele spielt um zu gewinnen, wird sich schnell veralbert vorkommen. Wem der Weg zur Endauswertung wichtiger ist, findet seinen Spass. Es gibt ständig was zu entscheiden, kleine Pläne im voraus zu machen und wieder zu werfen.
Die Version am Brett ist völlig 'überproduziert', in Pappe würde es vllt 25€ kosten, so sind es 80€, bzw mit der ersten Erweiterung 120€, dafür sind dann alle Karten nicht einfach nur aus Papier sondern wie imprägniert, es gibt bunte Plastikgebäude, es fühlt sich einfach gut an und es sieht gut aus. Gibts als beta Version auch auf der boardgamearena. (einmal solo probiert und ein 2er Spiel, funktioniert dort auch gut, auch wenn die tolle Optik der Gebäude wegfällt).


Im allgemeinen geht Terraforming Mars bei mir immer, das spiel ich weiterhin etwa einmal die Woche zu zweit oder zu dritt. Mechs vs Minions letzte Woche wieder gespielt - immernoch grandios. Spirit Island ist ebenfalls in meinen festen Kanon an tollen kooperativen Spielen aufgenommen worden. Auf der "dringend spielen Liste" steht aktuell Clank Catacombs und die Dune Imperium Erweiterung Immortality, sind beide vor 2 Wochen angekommen. :hupf:
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